Die DJJU trauert um Karl-Heinz Rauck

Die DJJU trauert um Karl-Heinz Rauck

Die DJJU trauert um Karl-Heinz Rauck, der am vergangenen Dienstag, 11.10.2022, im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Karl-Heinz Rauck hat über Jahrzehnte die DJJU wesentlich mitgeprägt. Im Jahre 1988 war er Mitbegründer der Jiu-Jitsu- Union Hessen und führte sie – nun im Amt des zweiten Vorsitzenden – als ordentlichen Landesverband in die DJJU. In der DJJU selbst bekleidete er über viele Jahre hinweg das Amt des Ersten Vizepräsidenten und übernahm mehrfach das Amt des Bundes-Prüfungsreferenten, das er letztmalig auch bis zu seinem Tod innehatte. Als Initiator und Moderator hat er eine Reihe qualifizierter Fachtagungen durchgeführt, die maßgeblich für technisch- inhaltliche Weichenstellungen im DJJU-Ausbildungs- und Prüfungsprogramm waren.

Karl-Heinz Rauck startete 1955 im Alter von 16 Jahren seine kampfsportliche Ausbildung mit Judo und Jiu-Jitsu an der Sportschule von Heinz Günther in Offenbach. Wenige Jahre später begann er unter dem Amerikaner Georg Klein in einer Kaserne in Frankfurt/Main zudem mit der Karate-Ausbildung. Seinen 1. Dan Jiu-Jitsu bestand er am 15.11.1963, nur 16 Tage später seinen 2. Kyu Judo, am 09.06.1964 folgte der 1. Dan Karate. 1968 graduierte er nahezu zeitgleich zum 3. DAN Jiu-Jitsu und 2. DAN Karate. Beiden Kampfsportarten weiterhin treu, erweiterte er sein kampfsportliches Ausbildungsspektrum ab 1981 noch einmal um Aikido bei Ivan Antonietti am Flughafen FFM, und im Alter von 70 Jahren, erfüllte er sich einen Lebenswunsch, als er mit der Gruppe um Johnny Bernaschewice (Belgien) in Okinawa mit der Disziplin Kobudo begann; er blieb Johnny Bernaschewice, der ihn einmal mit dem Wort ‚Hingabe‘ charakterisierte, bis zuletzt engstens freundschaftlich verbunden und besuchte sein Dojo in Belgien z. T. mehrmals jährlich zu Lehrgängen. Im Milleniumsjahr 2000 stellte er sich mit 62 Jahren der DJJU- Bundesprüfungskommission zur Prüfung zum 5. Dan Jiu-Jitsu, die er in vollem Umfang (nicht nach der damaligen Senioren-Prüfungsordnung) mit Bravour ablegte. Anlässlich seines 80. Geburtsages 2018 wurde ihm – inzwischen 6. DAN Karate, 6. DAN Jiu-Jitsu und Hanshi Kobudo – schließlich für seine beispielhaften landes- und bundesverbandlichen Verdienste der 7. DAN Jiu-Jitsu verliehen. Karl-Heinz stand zu diesem Zeitpunkt noch dreimal wöchentlich als Trainer für den TSV Heusenstamm auf der Matte, wo er seit 1973 unzählige DAN-Träger in den Bereichen Jiu-Jitsu und Karate ausbildete, darüber hinaus leitete er noch das 1999 übernommene, gesamte Training des TSG Oberrad.

Karl-Heinz Rauck war kein Mann vieler Worte. Es erfüllte ihn mit Zufriedenheit, wenn er sein Wissen weitergeben konnte, und er war immer dann besonders glücklich und stolz, wenn seine Schüler Fortschritte machten. Karl Heinz war bescheiden, zutiefst menschlich, voller Herzenswärme, dabei humorvoll und kaum schlecht gelaunt anzutreffen. Mit Karl-Heinz verlieren wir nicht nur einen ausgezeichneten Kampfsportler, sondern auch einen hervorragenden Lehrer, Pädagogen und Mentor, einen unersetzlichen Freund, einen Mitgestalter in nahezu allen Belangen in- und außerhalb des Budo.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Weggefährtin Ursula Lindner, die mit ihm gemeinsam als erste Vorsitzende über Jahrzehnte hinweg die Geschicke der Jiu-Jitsu-Union Hessen erfolgreich leitete, und allen Freunden und Sportkammeraden, die ihm nahestanden. Karl-Heinz, wir sind unermesslich dankbar dafür, dass es Dich in unserem Leben gab!