• Jiu-Jitsu

    Geschichte & Entwicklung

Geschichte des Jiu-Jitsu

Das Jiu-Jitsu wurde um 1900 in Deutschland bekannt. In der Übersetzung haben die Worte folgende Bedeutung:
· Jiu oder Ju als „weich (sanft)“ im Sinne von ausweichen

· Jitsu oder Jutsu als „Kunst (von können) Also bedeutet im übersetzten Sinn Jiu-Jitsu die sanfte Kunst (der Selbstverteidigung), da der Verteidiger nicht hart kontert, sondern geschmeidig ausweicht und die Kraft des Gegners für die Verteidigung und damit für sich selbst nutzt.

Der Ursprung

Der Ursprung für die meisten späteren BUDO-Sportarten wird in Verbindung mit der über 3000 Jahre alten indischen Massagekunst vermutet. Bei dieser waren schon über 100 schmerz- und lebensempfindliche Stellen am Körper bekannt.

Für Europa gilt, dass in vielen Ländern (auch im deutschsprachigen Raum) eine waffenlose Selbstverteidigung geübt wurde, die in vielen Griffen und Würfen unserem Jiu-Jitsu sehr ähnlich war. Für den asiatischen Raum ist belegt, dass der Chinese CHIN-GEMPIN im Jahre 1650 nach Japan kam und in Owari eine Selbstverteidigungskunst lehrte, die man durchaus als Jiu-Jitsu bezeichnen kann. Japanischen Adelsfamilien erkannten sehr bald, dass die Beherrschung dieses Systems für sie und ihre Gefolgsleute großen Vorteile brachte, wenn es darum ging auch im Kampf ohne Waffen siegen zu können.

Das Prinzip

Das Zurückweichen gegenüber dem Angreifer galt allgemein als Ausdruck von Angst und Feigheit und wurde verpönt. Als Grundprinzip des Jiu-Jitsu bezweckte es aber für den SAMURAI, beim Angreifer das Gefühl einer scheinbaren Überlegenheit aufkommen zu lassen, er wurde zu leichtfertigem Kämpfen veranlasst und konnte daraufhin leichter überwunden werden.

Die Entwicklung

Die SAMURAI – japanische Ritterkaste – sowie die NINJA waren am Aufbau und an der Entwicklung des Jiu-Jitsu beteiligt. Für die SAMURAI gehörte Jiu-Jitsu schon ab dem frühen 17. Jahrhundert zu den verpflichtenden Ausbildungen. In der folgenden Zeit wurde diese Kampfkünste mit philosophisch untermauert und im einem dem Ehrenkodex festgelegt.

Um die Jahrhundertwende (1900) wurde aus der Kampfkunst die angemessene Selbstverteidigung, ausgelegte Kunst mit effektiven Techniken für Angriff und Verteidigung. In dieser Form wurde es bei Besuchen der japanischen Flotte um 1900 in Europa demonstriert und fand rasche Verbreitung.

Die verschiedenen Schulen des Jiu-Jitsu wurde zu Quelle vieler neuer Kampfssysteme. So findet z.B. Judo, Aikido oder Karate ihre Wurzel im Jiu-Jitsu. Hier wurden lediglich einzelne Technikgruppen wie z.B. Hebel, Tritte oder Schläge, oder z.B. Würfe und Festleger ausgegliedert und in einer eigene Kampfsport weitergeführt.

Die Elemente

Die Elemente des Jiu-Jitsu sind Hebel-, Wurf-, Tritt- und Schlagtechniken. Jiu-Jitsu bedient sich heute vieler Techniken aus verschiedensten Kampfsportkünsten, die zwar auch aus dem Jiu-Jitsu hervorgegangen sind, aber mit der Weiterentwicklung sich immer mehr spezialisiert haben und somit als eine der vielfältigsten Kampfsportarten bezeichnet werden kann.
Das Prinzip des „Nachgebens“, welches zur heutigen Zeit vor allem im Aikido seine Anwendung findet, wird auch im Jiu-Jitsu praktiziert. Prinzip des Nachgebens : d.h. Ausnutzung der Kraft des Angreifers (auch bewaffneten); wirksame Verteidigung gegenüber körperlich unterschiedlicher Angreifer (groß, klein, schwer, leicht).

Voraussetzungen

Vorraussetzung zum Bertreiben dieser Kampfkunst sind nicht erforderlich, ebenso ist die Frage nach dem Alter und Geschlecht keine Voraussetzung zur Ausüben dieses Sports. Die Entwicklung und die Bereitschaft zum Üben liegt im jeden Sportler selber. Noch heute betreiben Jiu-Jitsukas im Alter von 80 Jahren diesen Sport oder erlangen im Alter von 50 oder 60 Jahren die Meistertitel.

Im Training wird Wert auf Partnerschonung und Selbstkontrolle gelegt, so dass Verletzungen weitestgehend vermieden werden. Der Umgang ist geprägt von Respekt, Höflichkeit und Disziplin. Mit zunehmender Trainingszeit entwickelt das Jiu-Jitsu technische Fertigkeiten, sportliche, allgemeine Fitness und bewirkt eine gesunde Steigerung des Selbstbewusstsein.